Bearbeiten von «Tanner, Johann Jakob (1788-1861)»
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=== Wechselhafter Textilhandel === | === Wechselhafter Textilhandel === | ||
1805 heiratete Johann Jakob Tanner Anna Eugster. Nach der Hochzeit in Rheineck fuhr das Paar vierspännig in Speicher ein und feierte im | 1805 heiratete Johann Jakob Tanner Anna Eugster. Nach der Hochzeit in Rheineck fuhr das Paar vierspännig in Speicher ein und feierte im Ochsen in grosser Gesellschaft das Hochzeitsfest, das der Pfarrer erst nach Mitternacht „abdankte". Das Paar bezog ein eigenes Haus.<br> | ||
Das Heiratsgut seiner Eltern, sowie das ererbte Kapital seiner Frau gestatteten ihm, schwunghaften [[Textilfernhandel|Handel mit Baumwollgewebe]] zu betreiben. Er kaufte rohe Mousseline, liess sie bleichen und lagerte sie. Die Kontinentalsperre ab Ende 1806 brachte nicht nur den Handel in kürzester Zeit zum Erliegen, sondern führte auch zur Schliessung der meisten Webkeller im Lande. Viele abhängige Weberfamilien fielen in Armut. Johann Jakob Tanner hatte ein genügendes finanzielles Polster und überstand die siebenjährige Durststrecke. Nach der Niederlage Napoleons konnte er das Geschäft wieder aufnehmen. Der Handel verzeichnete sofort einen ungeheuren Aufschwung - für [[Textilgewerbe und Textilindustrie|Fabrikanten und Weber]] eine goldene Zeit. Die Rückkehr Napoleon's von Elba und der damit verbundene neue Ausbruch des Krieges bewirkten aber kurz darauf wieder einen grossen Preiszerfall, was kurzfristig gewaltige Verluste zur Folge hatte, die auch Tanner empfindlich trafen. Die Jahre nach dem Wiener Kongress von 1815 waren für den Handel wieder günstig. Nebenbei warf das Feiltragergeschäft ein ansehnliches zusätzliches Einkommen ab. Bis 1825 hatte er mit seinem Vater einen gemeinsamen „Schalter" in St. Gallen. Von einem Schlage getroffen, übertrug der Vater das Unternehmen seinem Sohne, der aber wenige Jahre darauf seine Geschäftstätigkeiten nach und nach aufgeben musste, weil er in Gemeinde und Kanton zeitraubende Ämter übernahm. | Das Heiratsgut seiner Eltern, sowie das ererbte Kapital seiner Frau gestatteten ihm, schwunghaften [[Textilfernhandel|Handel mit Baumwollgewebe]] zu betreiben. Er kaufte rohe Mousseline, liess sie bleichen und lagerte sie. Die Kontinentalsperre ab Ende 1806 brachte nicht nur den Handel in kürzester Zeit zum Erliegen, sondern führte auch zur Schliessung der meisten Webkeller im Lande. Viele abhängige Weberfamilien fielen in Armut. Johann Jakob Tanner hatte ein genügendes finanzielles Polster und überstand die siebenjährige Durststrecke. Nach der Niederlage Napoleons konnte er das Geschäft wieder aufnehmen. Der Handel verzeichnete sofort einen ungeheuren Aufschwung - für [[Textilgewerbe und Textilindustrie|Fabrikanten und Weber]] eine goldene Zeit. Die Rückkehr Napoleon's von Elba und der damit verbundene neue Ausbruch des Krieges bewirkten aber kurz darauf wieder einen grossen Preiszerfall, was kurzfristig gewaltige Verluste zur Folge hatte, die auch Tanner empfindlich trafen. Die Jahre nach dem Wiener Kongress von 1815 waren für den Handel wieder günstig. Nebenbei warf das Feiltragergeschäft ein ansehnliches zusätzliches Einkommen ab. Bis 1825 hatte er mit seinem Vater einen gemeinsamen „Schalter" in St. Gallen. Von einem Schlage getroffen, übertrug der Vater das Unternehmen seinem Sohne, der aber wenige Jahre darauf seine Geschäftstätigkeiten nach und nach aufgeben musste, weil er in Gemeinde und Kanton zeitraubende Ämter übernahm. | ||