Bearbeiten von «Scherlen»
Aus WikiSpeicher
Warnung: Du bist nicht angemeldet. Deine IP-Adresse wird bei Bearbeitungen öffentlich sichtbar. Melde dich an oder erstelle ein Benutzerkonto, damit Bearbeitungen deinem Benutzernamen zugeordnet werden.
Die Bearbeitung kann rückgängig gemacht werden. Bitte prüfe den Vergleich unten, um sicherzustellen, dass du dies tun möchtest, und veröffentliche dann unten deine Änderungen, um die Bearbeitung rückgängig zu machen.
Aktuelle Version | Dein Text | ||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
Beim | Beim Einweben von Mustern oder Besticken eines Stoffes können ausserhalb der Motive und Muster Fäden zurückbleiben, welche entfernt werden müssen. Das Aufschneiden und Abschneiden dieser Fäden wird Scherlen genannt. <br> | ||
Dieser wichtige Schritt in der Veredelung der Textilien kann entweder von Hand mit der Schere oder aber maschinell mit einer Schermaschine durchgeführt werden. Bereits im Jahre 1815 fand die erste Schermaschine den Weg von Amerika nach Europa. Technische Weiterentwicklungen machten diese Maschinen hocheffizient und lösten das manuelle Scherlen ab.<br> | |||
'''Maschinelles Scherlen'''<br> | '''Maschinelles Scherlen'''<br> | ||
Die eingewobenen Fäden werden mit scharfen Messern maschinell '''aufgeschnitten'''. Dazu werden mittels eines Rotationszylinders Bügel unter die Fäden geschoben und mit einem im Bügelzentrum befindlichen Messer aufgeschnitten. Damit keine Beschädigungen an Stoff und Stickerei entstehen können, muss der Scherler beim Durchlauf durch die Schermaschine auf eine genügende Stoffspannung achten. Zudem befindet sich beim Einlauf des Stoffes in die Maschine ein Sensor, der allenfalls vorhandene Sticknadeln entdeckt und dann die Maschine stoppt.<br> | Die eingewobenen Fäden werden mit scharfen Messern maschinell '''aufgeschnitten'''. Dazu werden mittels eines Rotationszylinders Bügel unter die Fäden geschoben und mit einem im Bügelzentrum befindlichen Messer aufgeschnitten. Damit keine Beschädigungen an Stoff und Stickerei entstehen können, muss der Scherler beim Durchlauf durch die Schermaschine auf eine genügende Stoffspannung achten. Zudem befindet sich beim Einlauf des Stoffes in die Maschine ein Sensor, der allenfalls vorhandene Sticknadeln entdeckt und dann die Maschine stoppt.<br> | ||
<small><gallery> | <small><gallery> widths=150px heights=150px> | ||
Merz Hans erklärt Schermaschine.jpg | Schermaschine aus den 1910er Jahren | Merz Hans erklärt Schermaschine.jpg | Schermaschine aus den 1910er Jahren | ||
Gesticktes Muster vor dem Scheren.jpg | Stickmuster mit Fäden zum Scheren | Gesticktes Muster vor dem Scheren.jpg | Stickmuster mit Fäden zum Scheren | ||
Zeile 20: | Zeile 19: | ||
Anschliessend werden die Textilien kontrolliert und zur Weiterverarbeitung für Appretur, Färben oder Bedrucken bereitgestellt.<br> | Anschliessend werden die Textilien kontrolliert und zur Weiterverarbeitung für Appretur, Färben oder Bedrucken bereitgestellt.<br> | ||
Hans Merz zeigt uns einen Schervorgang mit einer Maschine aus den 1910er Jahren.<br> | |||
<small> | <small>Quellen:<br> | ||
Quelle: Scherlerei Tanner AG<br> | Quelle: Scherlerei Tanner AG<br> | ||
Photos/Videos: Paul Hollenstein <br> | Photos/Videos: Paul Hollenstein <br> |