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Das Bürgerheim Schönenbühl war zunächst eine Zufluchtstätte für Menschen, die nicht selbst für sich sorgen konnten oder auch keinen Platz in ihren Familien fanden. Zudem verstanden sich die Bürgerheime damals als Ort für eine geordnete Lebensführung: sinnvolle Tätigkeiten/Arbeitseinsätze in Haus- und Landwirtschaft durch die Anleitung eines Hauselternpaares.<br>
Das Bürgerheim Schönenbühl war zunächst eine Zufluchtstätte für Menschen, die nicht selbst für sich sorgen konnten oder auch keinen Platz in ihren Familien fanden. Zudem verstanden sich die Bürgerheime damals als Ort für eine geordnete Lebensführung: sinnvolle Tätigkeiten/Arbeitseinsätze in Haus- und Landwirtschaft durch die Anleitung eines Hauselternpaares.<br>
Mit den Sozialwerken wie AHV/IV und der Schaffung spezialisierten „Anstalten“ für Alkoholabhängige oder körperlich und geistig Behinderte entwickelten sich die traditionellen Bürgerheime zunehmend zu Altersheimen. Die neue Herausforderung verlangte, dass die Mehrbettzimmer zu Einer- und Doppelzimmern mit Wohncharakter und Nasszellen umgebaut werden mussten. Die Landwirtschaft wurde vom „Heimbetrieb“ abgetrennt und verpachtet.<br>
Mit den Sozialwerken wie AHV/IV und der Schaffung von spezialisierten „Anstalten“ für Alkoholabhängige oder körperlich und geistig Behinderte entwickelten sich die traditionellen Bürgerheime zunehmend zu Altersheimen. Die neue Herausforderung verlangte, dass die Mehrbettzimmer zu Einer- und Doppelzimmern mit Wohncharakter und Nasszellen umgebaut werden mussten. Die Landwirtschaft wurde vom „Heimbetrieb“ abgetrennt und verpachtet.<br>


Viele ältere Gemeindemitglieder hatten Mühe mit der Vorstellung, sich in einem Haus betreuen zu lassen, wo in ihrer Erinnerung früher auch Trinker und Arbeitsscheue „versorgt“ worden sind. Mit der Zeit konnten die Anforderungen an zeitgemässes Wohnen im Alter im Schönenbühl nicht mehr erfüllt werden und die Zahl der Bewohnerinnen und Bewohner ging deutlich zurück. 2008 wurde das Altersheim Schönenbühl geschlossen.<br>
Viele ältere Gemeindemitglieder hatten Mühe mit der Vorstellung, sich in einem Haus betreuen zu lassen, wo in ihrer Erinnerung früher auch Trinker und Arbeitsscheue „versorgt“ worden sind. Mit der Zeit konnten die Anforderungen an zeitgemässes Wohnen im Alter im Schönenbühl nicht mehr erfüllt werden und die Zahl der Bewohnerinnen und Bewohner ging deutlich zurück. 2008 wurde das [[Schönenbühl vom Armenhaus zum Altersheim|Altersheim Schönenbühl]] geschlossen.<br>


Der Film aus dem Jahr 1971 zeigt eindrücklich das Leben im Schönenbühl während eines Jahres.<br>
Der Film aus dem Jahr 1971 zeigt eindrücklich das Leben im Schönenbühl während eines Jahres.<br>
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Text: Annegret Abegglen
Film: Ernst Brunner, 1971; Paul Hollenstein 2020
<small>Quellen:<br>
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Text: Annegret Abegglen<br>
Text: Annegret Abegglen<br>
Video: Ernst Brunner 1971, Paul Hollenstein, Fenruar 2020</small><br>
Video: Ernst Brunner 1971, Paul Hollenstein, Februar 2020<br>
Musik: YouTube, Peter Helland</small>
Musik: YouTube, Peter Helland</small>


[[Kategorie:Erzählte Geschichte]]
[[Kategorie:Erzählte Geschichte]]

Version vom 29. Februar 2020, 18:16 Uhr

Das Bürgerheim Schönenbühl war zunächst eine Zufluchtstätte für Menschen, die nicht selbst für sich sorgen konnten oder auch keinen Platz in ihren Familien fanden. Zudem verstanden sich die Bürgerheime damals als Ort für eine geordnete Lebensführung: sinnvolle Tätigkeiten/Arbeitseinsätze in Haus- und Landwirtschaft durch die Anleitung eines Hauselternpaares.
Mit den Sozialwerken wie AHV/IV und der Schaffung von spezialisierten „Anstalten“ für Alkoholabhängige oder körperlich und geistig Behinderte entwickelten sich die traditionellen Bürgerheime zunehmend zu Altersheimen. Die neue Herausforderung verlangte, dass die Mehrbettzimmer zu Einer- und Doppelzimmern mit Wohncharakter und Nasszellen umgebaut werden mussten. Die Landwirtschaft wurde vom „Heimbetrieb“ abgetrennt und verpachtet.

Viele ältere Gemeindemitglieder hatten Mühe mit der Vorstellung, sich in einem Haus betreuen zu lassen, wo in ihrer Erinnerung früher auch Trinker und Arbeitsscheue „versorgt“ worden sind. Mit der Zeit konnten die Anforderungen an zeitgemässes Wohnen im Alter im Schönenbühl nicht mehr erfüllt werden und die Zahl der Bewohnerinnen und Bewohner ging deutlich zurück. 2008 wurde das Altersheim Schönenbühl geschlossen.

Der Film aus dem Jahr 1971 zeigt eindrücklich das Leben im Schönenbühl während eines Jahres.


Quellen:
Text: Annegret Abegglen
Video: Ernst Brunner 1971, Paul Hollenstein, Februar 2020
Musik: YouTube, Peter Helland