Bearbeiten von «Reformierte Kirche»
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=== Vorgeschichte === | === Vorgeschichte === | ||
In vorreformatorischer Zeit war Speicher bis 1603 nach St. Laurenzen, von 1603 bis 1614 zum Linsebühl | In vorreformatorischer Zeit war Speicher bis 1603 nach St. Laurenzen, von 1603 bis 1614 zum Linsebühl kirchgenössig. Der Kirch- und Leichenweg blieb aber beschwerlich und nach der Reformation, die 1525 vollzogen wurde, wurden die Kirchgänger beim Weg durch das Gebiet des Fürstabts von den Andersgläubigen oft [[Anhorn Chronik|verspottet]]. Dies und die ungenügende seelsorgerische Betreuung führten letztlich zum Wunsch für eine eigenständige Kirchgemeinde, wofür der Bau einer Kirche Voraussetzung war. Die Speicherer Kirche war die erste Kirche im Kanton, die nach der Reformation (1525) entstand. Als Folge des Kirchenbaus war eine Auslösesumme von 1300 Gulden aus der Pfarrei Linsebühl zu leisten. | ||
=== Erster Kirchenbau === | === Erster Kirchenbau === | ||
Die erste zentral im „Hof“ gelegene Kirche, bei der viel Fronarbeit geleistet wurde und zahlreiche Spenden eingingen, wurde am 9. Oktober 1614 eingeweiht und zwar mit folgenden Massen: Länge 66 Fuss, Breite 36 Fuss, Turmgrundriss 17 Fuss Seitenlänge, Turmstockhöhe 40 Fuss, darauf ein kleiner Helm. Die niedrigen Kirchenfenster waren mit Schilden und Wappenbildern der Spender geschmückt. | Die erste zentral im „Hof“ gelegene Kirche, bei der viel Fronarbeit geleistet wurde und zahlreiche Spenden eingingen, wurde am 9. Oktober 1614 eingeweiht und zwar mit folgenden Massen: Länge 66 Fuss, Breite 36 Fuss, Turmgrundriss 17 Fuss Seitenlänge, Turmstockhöhe 40 Fuss, darauf ein kleiner Helm. Die niedrigen Kirchenfenster waren mit Schilden und Wappenbildern der Spender geschmückt. | ||
==== Erweiterungen ==== | ==== Erweiterungen ==== | ||
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==== Bauliche Merkmale aussen ==== | ==== Bauliche Merkmale aussen ==== | ||
Achteckige Querkirche mit Walmdach und drei Eingangsportalen, | |||
Fassadengliederung durch Lisenen, welche von hohen, Sprossenfenstern durchbrochen sind. | |||
Sonnenuhr über dem Hauptportal (Südseite), | |||
Turm mit welscher Haube, Glockenstuhl und Turmuhr | |||
sogenannte Laterne mit kleinerer Haube über der Turmhaube | |||
feuervergoldete Turmkugel, darin Dokumente, letztmals ergänzt 1985 anlässlich einer Kirchturmrenovation. | |||
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==== Bauliche Merkmale innen ==== | ==== Bauliche Merkmale innen ==== | ||
Innenraum eine einzige Halle, Kanzel an der nördl. Längsseite mit Zugang durch das Turmtreppenhaus Kanzel und Taufstein aus Stuckmarmor | |||
Kanzel, Taufstein und Empire-Stukkaturen an der Decke von Vertretern der Stukkateur-Dynastie Moosbrugger (Kathedrale St. Gallen, Bürgerhaus Dorf 2) | |||
zwei Emporen an den Schmalseiten (östl. und westl.), die westliche trägt die | |||
zweimanualige Orgel (1966 durch die Firma Rieger Orgelbau gebaut, als Ersatz der bestehenden Orgel) auf der westlichen Empore. | |||
[[Datei:Ref Kirche Orgel.JPG|600px|Westempore mit Orgel]] | |||
==== Unterhalt und Renovationen ==== | ==== Unterhalt und Renovationen ==== | ||
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==== Kirchgemeindehaus ==== | ==== Kirchgemeindehaus ==== | ||
Nordwestlich der Kirche konnte 1988 ein eigenes Kirchgemeindehaus eingeweiht werden. | Nordwestlich der Kirche konnte 1988 ein eigenes Kirchgemeindehaus eingeweiht werden. | ||
=== Berühmte und kurzlebige Pfarrherren === | === Berühmte und kurzlebige Pfarrherren === | ||
Was die Pfarrerschaft anbelangt hatten die Reformierten Glück und Pech. Einer der berühmtesten war sicher der Chronist [[Walser Gabriel|Gabriel Walser]] Mitte des 18. Jahrhunderts. Im 20. Jahrhundert prägten vor allem Gottfried Lutz, Oswald Eggenberger, Walter Fritschi und Gerhard Meyer mit längerer Verweildauer das kirchliche Leben. Mit Christian Merz gehörte auch ein früherer SP-Nationalrat zu den Speicherer Pfarrern. (Allzu) häufig kam es zu Wechseln, vor allem in den letzten Jahren des 20. und zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Früher war zum Teil die magere Besoldung ein Grund, später kam es auch öfters zu Konflikten mit der Vorsteherschaft, dem Präsidenten oder den kirchlichen Angestellten | Was die Pfarrerschaft anbelangt hatten die Reformierten Glück und Pech. Einer der berühmtesten war sicher der Chronist [[Walser Gabriel|Gabriel Walser]] Mitte des 18. Jahrhunderts. Im 20. Jahrhundert prägten vor allem Gottfried Lutz, Oswald Eggenberger, Walter Fritschi und Gerhard Meyer mit längerer Verweildauer das kirchliche Leben. Mit Christian Merz gehörte auch ein früherer SP-Nationalrat zu den Speicherer Pfarrern. (Allzu) häufig kam es zu Wechseln, vor allem in den letzten Jahren des 20. und zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Früher war zum Teil die magere Besoldung ein Grund, später kam es auch öfters zu Konflikten mit der Vorsteherschaft, dem Präsidenten oder den kirchlichen Angestellten.<small>''Quelle: Speicher, der Weg zum Heute, Hanspeter Strebel, 2014''</small><br /><br /> | ||
[[Speicher im Fokus|Zu den Standorten aller Stelen von '''''Speicher im Fokus''''']]<br /> | [[Speicher im Fokus|Zu den Standorten aller Stelen von '''''Speicher im Fokus''''']]<br /> |