Bearbeiten von «Rätselhafter Stein»

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Im Rahmen der Festlichkeiten zu „500 Jahre Appenzell in der Eidgenossenschaft“, kurz arai500, hat die Trogner Künstlerin Karin Karinna Bühler ein Kunstprojekt unter dem Namen „Die Gewissheit und andere Illusionen“ lanciert und durchgeführt.Im Zentrum steht ein rätselhafter Stein. Verfolgen Sie in verkürzter Form die Wege von Gewissheiten und Illusionen.
Im Rahmen der Festlichkeiten zu „500 Jahre Appenzell in der Eidgenossenschaft“, kurz arai500, hat die Trogner Künstlerin Karin Karinna Bühler ein Kunstprojekt unter dem Namen „Die Gewissheit und andere Illusionen“ lanciert und durchgeführt.Im Zentrum steht ein rätselhafter Stein. Verfolgen Sie in verkürzter Form die Wege von Gewissheiten und Illusionen.
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STEIN fundort.JPEG|<small>Nordseite Stall Hohe Buche</small>
STEIN fundort.JPEG|Nordseite Stall Hohe Buche
Stein am Fundort 2.PNG|<small>Stein am Fundort</small>
Stein am Fundort 2.PNG
STEIN form.JPEG|<small>Eine seltsame Form</small>
STEIN form.JPEG|Eine seltsame Form
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Der Stein war Anlass, verschiedenen Ahnungen und Mutmassungen eine Form zu geben - solchen, die in längst vergangene Zeiten zurück reichen oder auch solchen, die einfach nur denkbar sind.
Der Stein war Anlass, verschiedenen Ahnungen und Mutmassungen eine Form zu geben - solchen, die in längst vergangene Zeiten zurück reichen oder auch solchen, die einfach nur denkbar sind.
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sitzgelegenheit.JPEG|<small>Eine Sitzgelegenheit?</small>
sitzgelegenheit.JPEG|Eine Sitzgelegenheit?
ladentheke.JPEG|<small>Eine Ladentheke?</small>
ladentheke.JPEG|Eine Ladentheke?
turnuebung.JPEG|<small>Ein Turngerät?</small>
turnuebung.JPEG|Ein Turngerät?
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Das vollständige Tagebuch finden Sie [[media:Die_Gewissheit_und_andere_Illusionen.pdf|hier]].
Das vollständige Tagebuch finden Sie [[media:Die_Gewissheit_und_andere_Illusionen.pdf|hier]].
=== Eine Lösung des Rätsels ===
Niklaus Sturzenegger, bis 2014 Gemeindepräsident von Trogen, stiess bei seinen Nachforschungen, die den Stein als Grenzstein voraussetzen, auf interessante Erkenntnisse. Er vertritt damit die jüngste und durch Landkarten und Zeugenaussagen belegbare Meinung zum Stein.
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[[Datei:Grenzstein_1.JPG|mini|links|Der alte Stein am neuen Ort]]
[[Datei:Grenzstein_2_Seite_Speicher.JPG|mini|rechts|Seite zur Gemeinde Speicher]]




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=== Eine Lösung des Rätsels ===
Niklaus Sturzenegger, bis 2014 Gemeindepräsident von Trogen, stiess bei seinen Nachforschungen, die den Stein als Grenzstein voraussetzen, auf interessante Erkenntnisse. Er vertritt damit die jüngste und durch Landkarten und Zeugenaussagen belegbare Meinung zum Stein.
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[[Datei:Grenzstein_1.JPG|mini|Der alte Stein am neuen Ort]]
[[Datei:Grenzstein_2_Seite_Speicher.JPG|mini|Seite zur Gemeinde Speicher]]






=== Eine Bestätigung der Lösung des Rätsels ===
Ueli Scheuss ist in der Sonnhalde, also etwas unterhalb der Hohen Buche aufgewachsen und hat Kindheitserinnerungen an den Stein.
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=== Aber: Es stellt sich ein neues Rätsel … ===
=== Aber: Es stellt sich ein neues Rätsel … ===
Auf der Homepage der Schweizerischen Landestopographie, swisstopo.ch, können auf einer Zeitreise die Karten von ca. 1880 bis heute verglichen werden. Dabei zeigt sich, dass der Punkt, wo sich die [[Grenzsteine|Grenzen von Speicher, Bühler und Trogen]] treffen, um 1890 weder auf dem höchsten Punkt der Hohen Buche (wie kartographisch erstmals 1933 vermerkt), noch am heutigen Standort (seit 1944 auf der Karte) war, sondern mitten im Nordhang. Nachdem die amtliche Grundbuchvermessung in Ausserrhoden erst um 1935 erfolgte, sind Grenzverläufe und Grenzveränderungen vor dieser Zeit weder auf den Grundbuchämtern noch beim amtlichen Geometer (geoinfo.ch) vermerkt.
Auf der Homepage der Schweizerischen Landestopographie, swisstopo.ch, können auf einer Zeitreise die Karten von ca. 1880 bis heute verglichen werden. Dabei zeigt sich, dass der Punkt, wo sich die Grenzen von Speicher, Bühler und Trogen treffen, um 1890 weder auf dem höchsten Punkt der Hohen Buche (wie kartographisch erstmals 1933 vermerkt), noch am heutigen Standort (seit 1944 auf der Karte) war, sondern mitten im Nordhang. Nachdem die amtliche Grundbuchvermessung in Ausserrhoden erst um 1935 erfolgte, sind Grenzverläufe und Grenzveränderungen vor dieser Zeit weder auf den Grundbuchämtern noch beim amtlichen Geometer (geoinfo.ch) vermerkt.
Und dann kommt noch dazu, dass bis irgendwann vor 1890 der Grenzpunkt der drei Gemeinden schon einmal auf dem höchsten Punkt der Hohen Buche stand. Tanner schreibt nämlich in seiner [[Tanner Chronik|Chronik von 1853]]:
Und dann kommt noch dazu, dass bis irgendwann vor 1890 der Grenzpunkt der drei Gemeinden schon einmal auf dem höchsten Punkt der Hohen Buche stand. Tanner schreibt nämlich in seiner [[Tanner Chronik|Chronik von 1870]]:
''Es blieb, wie bei Teufen, so auch gegen Bühler der neueren Zeit überlassen, die Grenzschwierigkeiten zu beheben. Auch hier gelang dies nur auf richterlichem Wege.''
''Es blieb, wie bei Teufen, so auch gegen Bühler der neueren Zeit überlassen, die Grenzschwierigkeiten zu beheben. Auch hier gelang dies nur auf richterlichem Wege.''
''Die mit einiger Abänderung des grossrätlichen Urteilsspruches vom 13. Oktober 1842 von Speicher und Bühler vorgenommene Grenzbestimmung von 1845 ist folgende:''
''Die mit einiger Abänderung des grossrätlichen Urteilsspruches vom 13. Oktober 1842 von Speicher und Bühler vorgenommene Grenzbestimmung von 1845 ist folgende:''
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1890_Hohe_Buche_bewaldet.PNG|<small>1890 war die Hohe Buche noch weitgehend bewaldet</small>
1890_Hohe_Buche_bewaldet.PNG|1890 war die Hohe Buche noch weitgehend bewaldet
1930_Hohe_Buche.JPEG|<small>Bis 1930 Rodungen</small>
1930_Hohe_Buche.JPEG|Bis 1930 Rodungen
1933_Hohe_Buche.JPEG|<small>Grenzpunkt bis 1943 am höchsten Punkt</small>
1933_Hohe_Buche.JPEG|Grenzpunkt bis 1943 am höchsten Punkt
1944_Hohe_Buche.JPEG|<small>Grenzpunkt seit 1944</small>
1944_Hohe_Buche.JPEG|Grenzpunkt seit 1944
Grenzpunkte_1890_bis_heute.JPEG|<small>Grenzpunkte 1890 bis heute</small>
Grenzpunkte_1890_bis_heute.JPEG |Grenzpunkte 1890 bis heute
Grenzpunkte.JPEG|<small>Grenzpunkte Ansicht</small>
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<small>''Videoaufnahmen:'' Peter Abegglen, April 2017</small>
=== Ende gut - alles gut! ===
Im Mai 2018 trafen sich Delegationen der drei Gemeinden, angeführt von ihren Gemeindepräsident/innen Inge Schmid, Dorothee Altherr und Peter Langenauer, um den erst seit etwa 1938 grundbuchamtlich eingetragenen Grenzpunkt - friedlich! - zu bekräftigen: Der Stein erfüllt wieder seinen ursprünglichen Zweck: Die Marke des Grenzpunktes von Bühler, Trogen und Speicher. Er ist aber darüber hinaus ein kleines Objekt des lokalen Kulturerbes, erzählt er doch neben den Geschichten, die das Projekt von Karinna Bühler erzeugte, auch die Geschichte sich verändernder Grenzziehung. Der Grenzpunkt der drei Gemeinden ist zwischen 1845 - damals durch einen grossrätlichen Urteilsspruch - und etwa 1944 mindestens drei Mal markant verschoben worden, über die Gründe dafür lässt sich nur spekulieren.
[[Datei:Grenzsteinevent 2.jpg|links|miniatur]]
[[Datei:Grenzsteinevent 3.jpg|miniatur]]
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
<small>''Videoaufnahmen:'' Peter Abegglen, April 2017; Heinz Naef (Scheuss), Oktober 2017</small>


<small>''Text:'' Peter Abegglen</small>
<small>''Text:'' Peter Abegglen</small>

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