Kinderfest: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 15. Dezember 2016, 19:56 Uhr

Von 1838 bis 1958 fanden auch in Speicher Kinderfeste statt.

Anders als in St. Gallen oder Herisau wurde das Jugend- oder Kinderfest in Speicher in unregelmässigen Abständen durchgeführt.

Das erste Jugendfest im Appenzellerland fand am 25. April 1837 in Herisau statt. Im Jahr darauf folgten nebst der Gemeinde Speicher auch Rehetobel, Trogen und Wald.

Jugendfeste moderneren Stils begannen 1891 aus Anlass der 600-Jahr Feier der Eidgenossenschaft. Die Kosten übernahm jeweils die Schulkasse, wobei die Kinder bei Privatpersonen verpflegt wurden. Zusätzliche „Attraktionen“ wie Schiessen, Musik und Reigentanz waren im Angebot.

In Speicher wurde 1938 die für die Einweihung des Tobler-Denkmals und des gleichzeitig stattfindenden Sängertages aufgebaute Infrastruktur genutzt, um wieder einmal ein Kinderfest zu veranstalten. Mehrere witterungsbedingte Verschiebungen waren notwendig, bis endlich am Sonntagmorgen, dem 11. September, Böllerschüsse die Durchführung anzeigten. Bei dem von der Musikgesellschaft begleiteten farbenträchtigen Festumzug am frühen Mittag, welcher von der alten Post (heutiges SPAR -Gebäude) bis auf die Vögelinsegg führte, trugen die verschiedenen Schulklassen einheitliche Kleidung. Kirchenglocken und von vielen Zuschauern gesäumte Strassen begleiteten den Festzug durchs Dorf.

1958 fand das bislang letzte Kinderfest in Speicher statt.
Der bunte Festumzug bewegte sich vom Zentralschulhaus entlang der St. Gallerstrasse via Kalabinth und Buchenstrasse bis zur heutigen Sportanlage Buchen, wo der Festplatz eingerichtet war. Jede Schulklasse hatte ein Thema aufgearbeitet und sich entsprechend gekleidet. Eine riesige Bühne war für Vorführungen und diverse Spiele vorbereitet.
Für die Unterhaltung der Kleinsten waren Kasperlitheater, Rutschbahn und weitere Spielmöglichkeiten aufgebaut.

Otto Fitzi erzählt, wie er das Kinderfest wahrgenommen hat und welche Erinnerungen ihm geblieben sind.

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"hier Video Otto Fitzi Einfügen"

Max Altherr hat dieses letzte Kinderfest von Speicher im Film festgehalten, sein Film ist ein eindrückliches Zeitdokument.

Hier geht es zu einer Kurzversion von rund 4 Minuten:


Hier geht es zum Originalfilm von 16 Minuten:


Text:
Paul Hollenstein, Speicher, 2016

Film:
Max Altherr, Speicher, 1922 - 2013

Schnitt
Leo Graf, Speicher, 2016

Quellen:
Eugster Arnold, „Geschichte der Gemeinde Speicher“, 1947
Strebel Hanspeter, „Speicher, der Weg zum Heute“, 2014