Bearbeiten von «Galeerensklave Enz Schittli»

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''Aus dem «Verzeichnis der Abgestorbenen» im Kirchenbuch von Speicher der Jahre 1715–1771 hatte Pfarrer Gabriel Walser Buch zu führen über das Kommen und Gehen der Menschen in seiner Gemeinde – und über das «Copuliren», das Heiraten.''<br>
''Aus dem «Verzeichnis der Abgestorbenen» im Kirchenbuch von Speicher der Jahre 1715–1771 hatte Pfarrer Gabriel Walser Buch zu führen über das Kommen und Gehen der Menschen in seiner Gemeinde – und über das «Copuliren», das Heiraten.''<br>
[[Datei:Kirchenbuch Speicher 1715-1771.jpg|mini]]
''Die meisten Einträge im Totenverzeichnis sind kurz: «24. [Decem]ber, Cathrina, Herman Lankers eh[e]l[iches] Kind, 1 J[ahr] 12 W[ochen].» Wenige sind mehrzeilig, mit Angaben über die Todesursache, einen ungewöhnlichen Sterbensort oder Vermächtnisse. Einer aber ragt heraus, weil er einen Drittel einer Seite füllt. Er erzählt die Lebensgeschichte von Enz Schittli.''<br>
''Die meisten Einträge im Totenverzeichnis sind kurz: «24. [Decem]ber, Cathrina, Herman Lankers eh[e]l[iches] Kind, 1 J[ahr] 12 W[ochen].» Wenige sind mehrzeilig, mit Angaben über die Todesursache, einen ungewöhnlichen Sterbensort oder Vermächtnisse. Einer aber ragt heraus, weil er einen Drittel einer Seite füllt. Er erzählt die Lebensgeschichte von Enz Schittli.''<br>
''Als 13-jähriger Knabe hatte Schittli venezianische Kriegsdienste angenommen. Nach knapp zwei Jahren «wurde er von Türken gefangen und mußte 20 Jahr und 7 Monath als Sclav dienen under vilen außgestandenen Gefahren». Er war Ruderer auf einer Galeere und überlebte zweimal einen Blitzschlag auf See. Die Winter hatte er in Gefängnissen levantinischer Küstenstädte durchzustehen. Und dann gelang ihm die Flucht! Gabriel Walser schreibt: «1719 sprang er mit 6 Sclaven in einen Boot, und schiffeten 3 Tag lang ohne einig Speiß und Tranck zu genießen auf dem wilden Meer herumb, bis sie endlich in Levante durch Gödtliche Vorsehung ein Venetianisch Schiff angetroffen, auf deme sie nach Venedig gekommen: hierauff kam er glüklich nacher Hauß.»''<br>
''Als 13-jähriger Knabe hatte Schittli venezianische Kriegsdienste angenommen. Nach knapp zwei Jahren «wurde er von Türken gefangen und mußte 20 Jahr und 7 Monath als Sclav dienen under vilen außgestandenen Gefahren». Er war Ruderer auf einer Galeere und überlebte zweimal einen Blitzschlag auf See. Die Winter hatte er in Gefängnissen levantinischer Küstenstädte durchzustehen. Und dann gelang ihm die Flucht! Gabriel Walser schreibt: «1719 sprang er mit 6 Sclaven in einen Boot, und schiffeten 3 Tag lang ohne einig Speiß und Tranck zu genießen auf dem wilden Meer herumb, bis sie endlich in Levante durch Gödtliche Vorsehung ein Venetianisch Schiff angetroffen, auf deme sie nach Venedig gekommen: hierauff kam er glüklich nacher Hauß.»''<br>

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