Eugster-Züst Anna: Unterschied zwischen den Versionen

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... Im Jahr 1887 verheiratete sich Anna Züst mit dem Pfarrer Eugster in Hundwil. Volle 21 Jahre war sie ihrem geliebten Gatten nicht bloss treueste Gehilfin in der Seelsorge, ihren Kindern beste Mutter, sondern sie war in der ganzen Gemeinde Hundwil recht eigentlich eine Gemeinde-Mutter, die überall wo sie erschien, Sonne verbreitete. Kein Weg war ihr zu weit, kein Wetter zu rauh, wenn es galt zu helfen, zu retten, zu trösten. Als Pfarrer  Howard Eugster im Jahr 1908 infolge Wahl in den Nationalrat sein Pfarramt aufgeben musste, übersiedelte die Familie nach Speicher.
... Im Jahr 1887 verheiratete sich Anna Züst mit dem Pfarrer Eugster in Hundwil. Volle 21 Jahre war sie ihrem geliebten Gatten nicht bloss treueste Gehilfin in der Seelsorge, ihren Kindern beste Mutter, sondern sie war in der ganzen Gemeinde Hundwil recht eigentlich eine Gemeinde-Mutter, die überall wo sie erschien, Sonne verbreitete. Kein Weg war ihr zu weit, kein Wetter zu rauh, wenn es galt zu helfen, zu retten, zu trösten. Als Pfarrer  Howard Eugster im Jahr 1908 infolge Wahl in den Nationalrat sein Pfarramt aufgeben musste, übersiedelte die Familie nach Speicher.
.... Schon als Pfarrfrau von Hundwil und dann auch in Speicher war Anna Eugster Leiterin im Pflegekinderwesen, nicht bloss in der Gemeinde, sondern mit vielen beigezogenen Helferinnen im ganzen Kanton. Der von ihr verfasste Bericht über das Kostkinderwesen in Ausserrhoden, in den Jahren 1907 bis 1943, bietet noch heute ein Bild reich gesegnter Arbeit und Belehrung auch auf diesem Felde menschlicher Nächstenliebe....<br>
.... Schon als Pfarrfrau von Hundwil und dann auch in Speicher war Anna Eugster Leiterin im Pflegekinderwesen, nicht bloss in der Gemeinde, sondern mit vielen beigezogenen Helferinnen im ganzen Kanton. Der von ihr verfasste Bericht über das Kostkinderwesen in Ausserrhoden, in den Jahren 1907 bis 1943, bietet noch heute ein Bild reich gesegnter Arbeit und Belehrung auch auf diesem Felde menschlicher Nächstenliebe....<br>
Meldung und [[Media:Anna_T._Eugster-Züst_Nekrolog.pdf|Nachruf]] in der "Volksstimme" St. Gallen vom 21.12.1938
Meldung und [[Media:Anna_T._Eugster-Züst_Nekrolog.pdf|Nachruf]] in der "Volksstimme" St. Gallen vom 21.12.1938

Aktuelle Version vom 1. März 2020, 10:59 Uhr

Anna Theodora Eugster-Züst (1860-1938)

Engagement für Kostkinder und Pflegekinder in AR

1907 begannen sich in Appenzell Ausserrhoden Frauen aus den beiden Vereinigungen Verein zur Hebung der Sittlichkeit ( Sittlichkeitsverein) und dem Verein Freundinnen junger Mädchen mit der Frage auseinander zu setzen, wie mit ledigen Müttern und ihren unehelichen Kindern umzugehen sei. Die Initiative ging hauptsächlich von Anna Theodora Eugster-Züst, Ehefrau des „Weberpfarrers“ , National- und Regierungsrates Howard Eugster aus Speicher und Hanna Wiesmann-Steiger, Ehefrau von Paul Wiesmann, Chefarzt des Krankenhauses Herisau, aus. Als Mitglieder des Sittlichkeitsvereins stellten sie den Antrag, an den Unterhalt unehelicher Kinder etwas beizutragen, besonders in jenen Fällen, in denen es sinnvoller sei als die Versorgung der Mütter in einem Heim. Dies wurde von der Mehrheit des leitenden Ausschusses abgelehnt. Auch nach der Gründung der staatlichen Kommission im Jahre 1910, ebenfalls initiiert durch Anna Eugster Züst, sprach sich der Sittlichkeitsverein gegen die Unterstützung „mehrfach gefallener Mädchen“ aus. Beweggründe waren einerseits die Verurteilung des unehelichen Geschlechtsverkehrs sowie die Angst, durch allzu tolerantes Handeln die „freie Liebe“ zu fördern.


„Kost- und Pflegekinder im Spannungsfeld zwischen Behörden, Pflegeeltern und Fürsorgerinnen in Herisau und Speicher 1907 bis 1943“

Dies ist der Titel eines längeren Aufsatzes von Frau Sybille Bossart, erschienen in den Appenzellischen Jahrbüchern, Band 134 aus dem Jahr 2006.

Hinweise auf die Arbeit und das Engagement von Frau Anna Eugster-Züst finden sich auch in „Frauenleben Appenzell“ (1999, Appenzeller Verlag)

Ulrike Naef fasst unter dem Focus „Verdienste von Anna Eugster-Züst“ zusammen:




Aus einem Nekrolog in der Appenzellerzeitung Nr. 301 aus dem Jahr 1938:


... Im Jahr 1887 verheiratete sich Anna Züst mit dem Pfarrer Eugster in Hundwil. Volle 21 Jahre war sie ihrem geliebten Gatten nicht bloss treueste Gehilfin in der Seelsorge, ihren Kindern beste Mutter, sondern sie war in der ganzen Gemeinde Hundwil recht eigentlich eine Gemeinde-Mutter, die überall wo sie erschien, Sonne verbreitete. Kein Weg war ihr zu weit, kein Wetter zu rauh, wenn es galt zu helfen, zu retten, zu trösten. Als Pfarrer Howard Eugster im Jahr 1908 infolge Wahl in den Nationalrat sein Pfarramt aufgeben musste, übersiedelte die Familie nach Speicher. .... Schon als Pfarrfrau von Hundwil und dann auch in Speicher war Anna Eugster Leiterin im Pflegekinderwesen, nicht bloss in der Gemeinde, sondern mit vielen beigezogenen Helferinnen im ganzen Kanton. Der von ihr verfasste Bericht über das Kostkinderwesen in Ausserrhoden, in den Jahren 1907 bis 1943, bietet noch heute ein Bild reich gesegnter Arbeit und Belehrung auch auf diesem Felde menschlicher Nächstenliebe....

Meldung und Nachruf in der "Volksstimme" St. Gallen vom 21.12.1938