Bearbeiten von «Dorfschulhaus»
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Das Dorfschulhaus, heute Kindergarten Dorf, stellt heute zusammen mit dem Pfarrhaus und der Kirche eine architektonisch gelungene Einheit dar. Das Schulhaus wurde für die "Oberschule", resp. Realschule (heutige Sekundarschule) gebaut. Bartholome Tanner berichtet darüber ausführlich in seiner Chronik, fällt doch die Bauzeit in seine Zeit als Lehrer in Speicher. Die Titel sind durch die Redaktion gesetzt. | Das Dorfschulhaus, heute Kindergarten Dorf, stellt heute zusammen mit dem Pfarrhaus und der Kirche eine architektonisch gelungene Einheit dar. Das Schulhaus wurde für die "Oberschule", resp. Realschule (heutige Sekundarschule) gebaut. Bartholome Tanner berichtet darüber ausführlich in seiner Chronik, fällt doch die Bauzeit in seine Zeit als Lehrer in Speicher. Die Titel sind durch die Redaktion gesetzt. | ||
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''Das Dorfschulhaus Speicher (Dorf 46, heute Kindergarten Dorf) wurde 1843/44 gebaut. Die Bauarbeiten wurden durch den Zimmermeister Johannes Niederer aus Heiden und Maurermeister Elias Hilpertshauser aus Wildhaus ausgeführt. Die Bevölkerungszählung von 1842 zeigt, dass das Ehepaar Hilpertshauser für die Bauzeit mit ihren fünf Kindern in Speicher wohnte. Im [[media:Bevölkerungsverzeichnis_(StAAR,_Ca.D05-30)_S_56-57.pdf|Haus im Bendlehn]] brachte Hilpertshauser jedoch nicht nur seine sechsköpfige Familie unter, sondern sage und schreibe 22 Steinmetzgesellen und einen Knecht – vermutlich seine ganze Handwerkerbelegschaft.'' | ''Das Dorfschulhaus Speicher (Dorf 46, heute Kindergarten Dorf) wurde 1843/44 gebaut. Die Bauarbeiten wurden durch den Zimmermeister Johannes Niederer aus Heiden und Maurermeister Elias Hilpertshauser aus Wildhaus ausgeführt. Die Bevölkerungszählung von 1842 zeigt, dass das Ehepaar Hilpertshauser für die Bauzeit mit ihren fünf Kindern in Speicher wohnte. Im [[media:Bevölkerungsverzeichnis_(StAAR,_Ca.D05-30)_S_56-57.pdf|Haus im Bendlehn]] brachte Hilpertshauser jedoch nicht nur seine sechsköpfige Familie unter, sondern sage und schreibe 22 Steinmetzgesellen und einen Knecht – vermutlich seine ganze Handwerkerbelegschaft.'' | ||
''Meister Elias Hilpertshauser wirtschaftete jedoch schlecht. Er musste 1846 nicht nur Konkurs anmelden, sondern wurde sogar steckbrieflich durch die Polizei wegen so genannter Massadefraudation (leichtsinniger und betrügerischer Bankrott) gesucht. Im Steckbrief heisst es, dass der knapp 1,60m grosse 38-Jährige mit hellbraunen Haaren, braunen Augen und mittlerer Nase vermutlich mit braunen Hosen, grauem Frack und grüntüchernem Mantel unterwegs sei und überdies einen neu ausgefertigten Reisepass nach Amerika besitze – offenbar wollte er sich absetzen.'' | ''Meister Elias Hilpertshauser wirtschaftete jedoch schlecht. Er musste 1846 nicht nur Konkurs anmelden, sondern wurde sogar steckbrieflich durch die Polizei wegen so genannter Massadefraudation (leichtsinniger und betrügerischer Bankrott) gesucht. Im Steckbrief heisst es, dass der knapp 1,60m grosse 38-Jährige mit hellbraunen Haaren, braunen Augen und mittlerer Nase vermutlich mit braunen Hosen, grauem Frack und grüntüchernem Mantel unterwegs sei und überdies einen neu ausgefertigten Reisepass nach Amerika besitze – offenbar wollte er sich absetzen.'' | ||
==== Neuanfang in den Vereinigten Staaten ==== | ==== Neuanfang in den Vereinigten Staaten ==== | ||
Recherchen haben gezeigt, dass ihm dies mit seiner Familie gelang, er schaffte es in die Vereinigten Staaten. Die Gräber von ihm (+ 1879), seiner Frau (+ 1875) und zweier Söhne (+ 1861 und 1880) befanden sich auf dem Friedhof von Jefferson County im Staate Missouri. | Recherchen haben gezeigt, dass ihm dies mit seiner Familie gelang, er schaffte es in die Vereinigten Staaten. Die Gräber von ihm (+ 1879), seiner Frau (+ 1875) und zweier Söhne (+ 1861 und 1880) befanden sich auf dem Friedhof von Jefferson County im Staate Missouri. | ||
[[Datei:Grabsteininschriften Hilpertshauser.JPEG| | [[Datei:Grabsteininschriften Hilpertshauser.JPEG|2400p|<small>Die Grabsteininschriften in Jefferson County</small>]] | ||